Marcel Jouhandeau erlebte seine Kindheit über der Metzgerei, die sein Vater betrieb, in der Familienwohnung mit Blick auf die Rue de l’Ancienne Mairie, die auch „Rue des Pommes“ genannt wird und über die er insbesondere in seinem Buch Chaminadour oder auch in La Jeunesse de Théophile schreibt.
Nach einer Jugend in Guéret, die er umgeben von seiner Tante und seiner Großmutter und unter den Lehren des Katholizismus verbrachte, zog er den Eintritt in ein Priesterseminar in Erwägung. Dann wird er sich nach einer Lektüre seiner Homosexualität bewusst. Diese Dualität zwischen seinem Glauben und seiner Sexualität führte ihn schließlich zu einem Selbstmordversuch. Nachdem er sein Unbehagen überwunden hatte, widmete er sich auf Anraten eines Freundes dem Schreiben von Märchen, Kurzgeschichten, Erzählungen und Essays. Diese Texte wurden oft von seiner Heimatstadt inspiriert, die er Chaminadour nannte. Seine Schriften lösten eine heftige Reaktion der Einwohner von Guéret aus, die sich trotz der Namensänderungen in den satirischen, spöttischen Schriften des Schriftstellers wiederfanden, der in ätzendem Ton Szenen aus dem Leben der Einwohner von Guéret schilderte.
Das Werk Jouhandeaus beschränkt sich nicht auf den Band Chaminadour. Aus seinem überaus produktiven Gesamtwerk seien noch „La Jeunesse de Théophile“, „Les Pincengrain“, „Prudence Hautechaume“, „De l’abjection“, „Memorial“ (7 Bände), „Journaliers“ (28 Bände) usw.
> hervorgehoben.
>.
Sein Geburtshaus kann nicht besichtigt werden. Sein Vater hingegen erwarb mit seiner Frau ein Haus in der Rue Joseph Ducouret 10, das man während der Rencontres de Chaminadour oder bei anderen Veranstaltungen besichtigen kann.